Mehr Unfälle durch steigende Halluzinogenkonsum
In ganz Europa wächst der Konsum von Halluzinogenen deutlich. Die Anzahl der Aufgriffe und die dabei beschlagnahmten Mengen nehmen zu. Rund 20 % der Drogenkonsumenten berauschten sich in den letzten 12 Monaten mit LSD, 13 % mit Ketamin. Damit steigt das Risiko, dass halluzinierende Autofahrer unterwegs sind.
Halluzinogene lassen die Welt für den Drogenkonsumenten in kaleidoskopartige Bilder zerfließen. Er hört Farben, sieht Töne und nimmt seine Umwelt nicht mehr richtig wahr. Konzentration und Aufmerksamkeit erlöschen, die Reaktionszeiten werden langsamer und das Urteilsvermögen schwindet. In manchen Fällen nimmt der Berauschte sich selbst nicht mehr wahr, sondern empfindet sich als Bestandteil seiner Umwelt.
Viele Konsumenten wissen, dass sie halluzinieren und sind noch erstaunlich kommunikationsfähig, aber sie sind der Realität nicht mehr gewachsen. Wer so Auto fährt, gefährdet sich und seine Mitmenschen. Die Wirkung hält meist lange an, bei LSD oft länger als 12 Stunden. Eine zusätzliche Gefahr bergen unkalkulierbare Flashbacks — Rausch-Rückfälle, die unvermittelt Wochen bis Monate nach dem Konsum auftreten können. Manche Verkehrsexperten empfehlen, bis zu drei Monate nach der Einnahme kein Auto zu fahren.
Die von der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht EMCDDA erfassten Aufgriffe zeigen sowohl anzahl- als auch mengenmäßig den steigenden Verbrauch in Europa. Die Niederlande melden eine Zunahme von Ketamin in der Nachtclubszene, von LSD in größeren Mengen wird aus einigen skandinavischen Ländern berichtet. Und sowohl Frankreich als auch die Niederlande registrieren einen wachsenden Lachgas-Konsum (Distickstoffmonoxid). Lachgas ist auch für Minderjährige leicht verfügbar. Der Umgang damit ist eine Herausforderung für die Behörden, da diese Substanz für kommerzielle Zwecke erlaubt ist, beispielsweise für das Aufblasen von Luftballons oder in Sahnekapseln als Aufschäumer. 19 Länder meldeten die Sicherstellung von insgesamt 158 Kilo halluzinogenen Pilzen. Vor allem junge Erwachsene (15 bis 34 Jahre) experimentieren mit solchen Stoffen. Aufgrund dieser Anzeichen fordert die EMCDDA ein besseres Monitoring, da die Situation in Europa sehr heterogen ist und Halluzinogene nicht durchgängig erfasst werden.
Steigender Konsum bedeutet immer auch eine höhere Zahl an Menschen, die Gefahrensituationen nicht mehr realistisch einschätzen können und sich zum Beispiel in ihr Auto setzen, um heimzufahren. Dagegen helfen intensive Aufklärung und entsprechende Kontrollen. Zur Zeit gibt es noch keinen Speichelschnelltest für LSD, andere Halluzinogene werden mit solchen Tests aber durchaus detektiert.
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Quellen:
Europäischer Drogenbericht 2022, Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht EMCDDA, Lissabon — Deutsche Haupt- stelle für Suchtfragen e.V., Hamm, www.dhs.de — Bundesanstalt für Straßenwesen, www.bast.de, Bergisch Gladbach