Angel Dust (Engelsstaub): schöner Name – bittere Gefahr
Engelsstaub (PCP = Phencyclidin) wirkt stärker und länger als Ketamin – und ist höchst unberechenbar. Es kann stimulieren, Schmerzen dämpfen oder Halluzinationen auslösen. Die Wirkung hängt stark von Dosis und Stimmung ab: Kleine Mengen machen benommen und euphorisch, höhere Dosen führen zu Schmerzunempfindlichkeit, steigern das Verletzungsrisiko und können extreme Halluzinationen hervorrufen. Häufig kommt es zu plötzlicher Aggression – bis hin zu Selbstverletzungen oder Angriffen. Selbst Todesfälle sind bekannt.1

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Langfristig macht PCP psychisch abhängig und kann dauerhafte Verwirrung oder Symptome ähnlich einer Schizophrenie auslösen. In Deutschland sind Besitz, Erwerb und Handel nach dem Betäubungsmittelgesetz verboten.1
Vom Anästhetikum zur illegalen Droge
Bereits seit den 1980er-Jahren zählt Phencyclidin (PCP) zu den fünf Substanzen (NIDA-5), die das amerikanische National Institute on Drug Abuse (NIDA) standardmäßig in Arbeitsplatztests überprüft. Ursprünglich 1956 in den USA als Anästhetikum eingeführt, wurde PCP schon 1965 wegen massiver psychischer Nebenwirkungen wieder vom Markt genommen. Zwei Jahre später tauchte es erneut auf – diesmal im Drogenmilieu der Blumenkinder in San Francisco – und breitete sich daraufhin als illegale Substanz zunehmend auch unter Jugendlichen aus.2
PCP-Hochburgen
Einige US-amerikanische Metropolen sind Hotspots für PCP-Konsum. Eine aktuelle Studie aus Houston untersuchte den Anteil an PCP-Konsumenten bei Fahrern unter Drogeneinfluss. 2019 betrug der Anteil 19 % und stieg bis 2023 auf 23 % an. Die durchschnittliche PCP-Konzentration im Blut betrug knapp 50 ng/ml. Knapp 80 % der PCP-Konsumenten waren Männer. PCP-Blutkonzentration und die demographischen Werte blieben im Vergleich mit früheren Studien aus Houston ähnlich. Bedenklich ist zudem, dass knapp 60 % der Fahrer unter PCP-Einfluss auch positiv auf andere Drogen getestet wurden.3
PCP – Brennpunkte im Fokus
Es gibt verschiedene Gründe, warum PCP besonders in Brennpunkten, wie einigen US-Metropolen, verbreitet ist. Zum einen sind Herstellung und Transport aufgrund der verwendeten Chemikalien deutlich riskanter als bei gängigen Substanzen. Zum anderen greifen Konsumenten in Großbritannien und Europa eher zu Ketamin – ebenfalls ein dissoziatives Anästhetikum, das jedoch eher eine introspektive Wirkung hat und somit die Selbstwahrnehmung beeinfl ussen kann. Entsprechend taucht PCP bisher auf internationalen Drogenmärkten nur selten auf.4

DrugWipe-Speicheltest erkennt Ketamin und PCP
Strukturell ist Phencyclidin verwandt mit Ketamin. Beide wirken als Antagonisten des N-Methyl-D-Aspartat (NMDA)-Rezeptors.5 Der DrugWipe S 602 G erkennt PCP ebenso zuverlässig wie Ketamin.

DrugWipe S 602 G – 6 Drogengruppen inkl. Ketamin/PCP
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Quellen:
1: O. V., PCP.drugcom.de, 27.08.2025; 2: O. V. (2025), Phencyclidin, Wikipedia, https://de.wikipedia.org/wiki/Phencyclidin; 3: Lee, D. et al (2025), Toxicological and demographic profi les of phencyclidine-impaired driving cases in Houston: updates from the 2019 to 2023 data, Journal of Analytical Toxicology, 49; 4: Dali, M. et al. (2021), Why America Is the Only Place in the World Where People Use PCP, Vice Digital Publishing, https://www.vice.com/en/article/pcp-america-pcp-use-washington-dc/?; 5: Bavato, F. et al. (2025), Ketamine addiction in Europe: any risks on the horizons;
Bildquellen:
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