
EDM – pulsierende Ekstase im wilden 21. Jh.
Elektronische Tanzmusik, kurz EDM, ist eine der dynamischsten und beliebtesten Musikrichtungen unserer Zeit – entstanden aus den elektronischen Klängen der 1980er-Jahre und heute auf gigantischen Festivals weltweit vertreten. Zu den Subgenres zählen u. a. Techno, House, Trance, Dubstep und Psytrance. Alle eint das Ziel, den Körper in Bewegung zu bringen und die Sinne in tranceartige Zustände zu führen.1
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Subgenres: Techno, House, Trance & Co.
Techno steht für treibende, repetitive Beats und minimalistische Sounds und wurde stark geprägt durch die deutsche Band Kraftwerk. House begeistert mit funky warmen Grooves und deutlichen Soul-Einflüssen. Trance setzt auf melodische, atmosphärische Klänge, die emotionale Klanglandschaften entstehen lassen. Dubstep bringt wuchtige, basslastige Drops und hat sich besonders in der urbanen Szene etabliert. Psytrance wiederum entführt das Publikum in bunte, sich stetig wandelnde Klangwelten mit tiefen Bässen.
Ecstasy im Zentrum von Party und Forschung
EDM ohne Ecstasy? Kaum vorstellbar, denn kaum eine Droge ist so eng mit dieser Szene verknüpft. Seit den 1980er-Jahren hat sich MDMA, auch als Ecstasy oder Molly bekannt, als Herzschlag der Rave-(EDM-Tanzparty)-Kultur etabliert und versetzt Menschen in euphorische Zustände voller Offenheit, Verbundenheit und extremer Tanzenergie. MDMA steigert das Gemeinschaftsgefühl, lässt Musik intensiver wirken und fördert emotionale Nähe. Für viele Gäste wird ein Rave so zu einer Art kollektiver Trance, in der Musik, Licht und Körper verschmelzen. Doch die Kehrseite ist real: Überdosierungen, Dehydrierung oder riskanter Mischkonsum – besonders in Verbindung mit Alkohol – sind keine Seltenheit.2 Knapp die Hälfte der negativen Drogenerfahrungen bei EDM-Events sind auf Polydrogenkonsum zurückzuführen. Deshalb setzen viele Festivals auf Drug-Checking-Stationen und Aufklärung, um Risiken zu minimieren. Ein Beispiel: Das Berliner Drug-Checking-Projekt testet seit 2023 anonym Pillen und Pulver. Fast die Hälfte der Proben zwischen Juni 2023 und Frühjahr 2025 war verunreinigt oder überdosiert – oft Ecstasy. Auffällige Ergebnisse führten häufig zum Verzicht, was zeigt, wie gut Prävention wirkt.³
Psytrance: Die Hippies von heute
Psytrance ist eine entspannte Ecke der EDM-Welt. Mit Wurzeln in der Hippiebewegung von Goa dominieren hier LSD und Magic Mushrooms – weniger Turbo-Ecstasy, mehr spirituelle Reise. Meist wird in rituellen, gemeinschaftlichen Settings gefeiert.4 Im Vergleich dazu ist der Mainstream-EDM oft ein Highspeed-Trip mit höheren Dosen und riskantem Mischkonsum.5 Auch die Hippies heute sind somit eher brav.
Von Woodstock bis zum Ozora-Festival:
White Rabbit erklang 1969 als Hymne für Liebe, Frieden und LSD und lebt heute in Psytrance-Versionen6 weiter – Ausdruck der fortwirkenden Hippie-Ära.
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Drogen in EDM-Songs – Beats und Bilder
Von subtil bis plakativ: In Techno und House blitzen Anspielungen auf Ecstasy & Co. mehr oder weniger versteckt auf – etwa in DJ Koze’s „XTC“ oder The Horrorist’s „One Night in New York City“. Trance arbeitet lieber mit Metaphern von „anderen Welten“, die ebenso für Raves wie für Trips stehen.7 Psytrance taucht ein in atmosphärisch-spirituelle Bilder von Synästhesie, Aliens, Pilzen und Mandalas4. Unterm Strich schwankt die Drogendarstellung in der Szene zwischen euphorischer Verklärung und reflektierter Warnung – ein passender Spiegel ihrer Ambivalenz.
Musik und Rausch – grenzenlose Vielfalt
Kein Musikgenre hat ein Monopol: Ob Techno, Rock oder Hip-Hop – die Zuordnung bestimmter Drogen zu Musikstilen ist nur eine Art Richtlinie. In der heutigen Musikwelt gilt – Vielfalt regiert die Nacht! Gemein haben alle Genres: Musik, nicht die Drogen, macht Musikevents attraktiv.6
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Quellen:
1: Newson, M. et al. (2021), „I Get High With a Little Help From My Friends“[ …], Frontiers in Psychology, Vol. 12; 2: O. V. (2019), Akute Probleme durch Drogenkonsum beim Feiern, drugcom.de, 20.8.25; 3: O. V. (2025), Berliner Drug-Checking-Projekt zeigt Wirkung, PM SenWGP, berlin.de, 20.08.25; 4: Küchler, J. (2014), Diplomarbeit „Die spirituelle Seite der Goa-Psy-Trance Szene“, Universität Wien; 5: Schäfer T. et al. (2022), The Eff ects of Dancing to Electronic Music […], European Journal of Psychology Open, Volume 81; 6: Ozora Festival Offi cial Video, 18.06.2020, One Day At Home vol. 2 (PART 3), youtube.com; 7: O. V. (2011), Die wahre Geschichte über Ecstasy (MDMA), drugcom.de, 20.8.25
Bildquellen:
Securetec Detektions-Systeme AG; stock.adobe.com: Евгений Вершинин, glazok, Bartekfreelanceartist
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