Musik und Drogen (Teil 1)

Newsletter Anmeldung

    Verwendung der Daten:
    Die erhobenen Daten dienen nur der Versendung des Newsletters und der Dokumentation Ihrer Zustimmung. Eine andere Verarbeitung oder Weitergabe an Dritte erfolgt nicht.

    Widerrufsrecht:
    Sie können den Newsletter und die Einwilligung zur Speicherung der oben gemachten Daten jederzeit widerrufen.

    Die Hinweise zur Datenverarbeitung habe ich gelesen und akzeptiere sie.

    Musik und Drogen (Teil 1)
    Home, News

    Musik und Drogen (Teil 1)

    „Music is the strongest drug of all”

    (Steven Tyler – Leadsänger von Aerosmith)

    Wer kennt das nicht? Die Lieblingsmusik läuft und ein Gefühl von Glück breitet sich aus. Schuld ist der Neurotransmitter Dopamin (gerne „Glückshormon“ genannt). Er wird bei Genuss von Musik und Drogen ausgeschüttet. Bei Musikschaffenden entfacht beides kreative Höhenflüge, Zuhörende schaukelt beides bis in tranceartige Sphären hoch. Je nach Musikstil finden sich verschiedene Drogen wieder – mal werden Drogen gefeiert, mal wird gewarnt. Aber: Hielten Drogen erst mit den Hippies Einzug in die Musikwelt und waren Hippies wirklich die Schlimmsten?

    a psychedelic, cartoon illustration of of a 1970s, rockstar, gig poster, acid trip, drugs, marijuana, drugs, music, rock and roll, hippie, lightning bolts, flowers, Trippy, Vibrant, Groovy, Colorful,

    ©: freelanceartist – stock.adobe.com

    Berlioz: Der Ur-Hippie der Klassik?

    Im 19. Jh. war Opiumkonsum beliebt – auch bei Komponist Hector Berlioz. Seine „Symphonie fantastique“ erzählt vom Liebeskummer des Protagonisten, der wegen verschmäht geglaubter Liebe zu Opium greift und in einen tiefen Schlaf voller wilder Visionen fällt – bis hin zum Gang zur eigenen Hinrichtung. 1969 nannte Leonard Bernstein dieses Werk die erste psychedelische Symphonie der Geschichte, die erste musikalische Beschreibung eines drogeninduzierten Rauschzustandes – geschrieben 1830, also 130 Jahre vor den Beatles.1 Ein klarer Beweis: Musik und Drogen gehören zusammen – und das schon lange!

    Hippie-Vibes und harte Realität

    Bis Mitte der 1960er-Jahre wurden Drogen eher missbilligend in den Genres Jazz und Blues erwähnt. Doch mit dem Einzug der Beatles und Rolling Stones in die Musikwelt wurde das Thema plötzlich unüberhörbar. Vor allem LSD glänzte in den Songtexten als bewusstseinserweiternde Wunderdroge. Ein unvergesslicher Höhepunkt der Hippie-Ära: das legendäre Woodstock-Festival 1969, wo Jefferson Airplane’s „White Rabbit“ zur Hymne für Liebe, Frieden und LSD wurde. Die Rolling Stones gingen jedoch einen anderen Weg: Mit „Mother’s Little Helper“ lieferten sie eine scharfe Abrechnung darüber, wie Valium zum Geheimtipp für die perfekte Hausfrau wurde. Denn Psychopharmaka wurden damals zur schnellen Lösung für psychische Probleme verschrieben. Noch heute steht der Ausdruck „Mother’s Little Helper“ als Synonym für alle Arten von Tranquilizern.

    Von Bewusstseinserweiterung zu selbstzerstörerischen Aspekten

    In den 1970er-Jahren rückten Heroin und Kokain ins Rampenlicht – vor allem in der Rock- und Punkszene. Sie brachten einen selbstzerstörerischen Drogenkonsum mit sich. Lou Reed schilderte in seinem Song „Heroin“ eindrucksvoll die Flucht aus der Realität, die schnell zur Abhängigkeit wird und nur der Gedanke an den nächsten „Schuss“ das Leben bestimmt.

    RAP-Musik in der Hip-Hop-Kultur

    Auch in den 1970ern brodelte es in den New Yorker Slums: Aus dem heißen Pflaster entstand Rap – der wie u. a. der Breakdance das Herzstück der heute größten Jugendkultur, dem Hip-Hop, ist. Rap war damals ein verzweifelter, aber friedlicher Hilfeschrei gegen soziale Ungerechtigkeit und Straßengewalt. Mit den Jahren wuchs die Szene und Subgenres entstanden, die bis heute Drogen aus verschiedenen Perspektiven beleuchten. Marihuana steht dabei ganz klar im Rampenlicht. Oft wird sein Konsum als selbstverständlicher Lifestyle dargestellt. So singt Snoop Dogg in „Young, Wild and Free“ ganz entspannt: „So what we smoke weed? We’re just having fun; we don’t care who sees …“ Auf Platz zwei stehen Produktion und Verkauf von Drogen, wie Nicki Minaj es in „Feeling Myself“ beschreibt: „Cookin’ up the base, lookin’ like a kilo“. Danach folgen Klassiker wie Kokain, Crack und die Partydroge Ecstasy (MDMA).2

    Das wilde 21. Jahrhundert

    Die Hippies waren dagegen fast brav – heute geht es in der Musik richtig zur Sache! Eine US-Studie deckt auf: 5-mal mehr Drogen in Songtexten im 21. Jh.! Ausgewertet wurden die TOP 40 Songs ab 1960.3

    Musikfestivals: Herausforderung und Chance

    Musikfestivals sind für Sicherheitsbehörden zwar eine echte Herausforderung, bieten aber auch einen wertvollen Einblick in die aktuelle Drogenlandschaft. So zeigte eine Studie aus Australien, dass MDMA zwischen 2000 und 2019 die am häufigsten nachgewiesene Substanz bei drogenbedingten Todesfällen auf Festivals war.4 Im Jahr 2022 hat Irland mit dem Pilotprojekt „Safer Nightlife“ einen spannenden Schritt gewagt, um den sich ständig wandelnden Gefahren auf dem Drogenmarkt besser gewachsen zu sein. Dabei arbeiten verschiedene Behörden eng zusammen, um neue Trends schnell zu erkennen und frühzeitig vor Risiken zu warnen. Gleich im selben Jahr zeigte sich der Erfolg: Auf Irlands größtem jährlichen Musikfestival „Electric Picnic“ konnten zahlreiche Daten zu kursierenden Drogensubstanzen gesammelt werden. Dank einer schnellen Kommunikationskampagne wurden die Teilnehmer rechtzeitig vor besonders potenten MDMA-Pillen gewarnt. Außerdem wurden drei Substanzen identifiziert, die in Irland zuvor noch nicht nachgewiesen worden waren: 3-CMC, 5-MAPB und 4-HO-MiPT.5

    DrugWipe 6 S - S 605 G

    DrugWipe 6 S – 6 Drogengruppen in 5 Minuten
    Fragen Sie uns, wir beraten Sie gerne.

    Quellen:
    1: CBS Television Network Broadcast, L. Bernstein (25. Mai 1969), Young People’s Concert, Berlioz Takes a Trip; 2: Stickle, B. (2021), A High Note: Drug Misuse in Popular Rap Music, Substance Use & Misuse, Volume 56; 3: Christenson, P. G. et al. (2019), What has America been singing about?, Psychology of Music, Vol. 47; 4: Santamaria, R. et al. (2024), Drug-related death at Australian music festivals, International Journal of Drug Policy, 123; 5: Killeen, N. et al. (2022), Safer Nightlife Programme 2022, National Social Inclusion Office

    Bildquellen:
    Securetec Detektions-Systeme AG; Aevan – stock.adobe.com;
    freelanceartist – stock.adobe.com

    Newsletter

    Bitte melden Sie sich an, wenn Sie die Zusendung unseres Newsletters rund um Drogen im Straßenverkehr (4-6 Mal im Jahr) wünschen.

    Anmelden

      Verwendung der Daten:
      Die erhobenen Daten dienen nur der Versendung des Newsletters und der Dokumentation Ihrer Zustimmung. Eine andere Verarbeitung oder Weitergabe an Dritte erfolgt nicht.

      Widerrufsrecht:
      Sie können den Newsletter und die Einwilligung zur Speicherung der oben gemachten Daten jederzeit widerrufen.

      Die Hinweise zur Datenverarbeitung habe ich gelesen und akzeptiere sie.